Bastus Trump, geb. 1984, ist Saxophonist und Sounddesigner. Er kreiert neben experimenteller Musik auch Apps: Sein „Orphion“ ist ein musikalisches Interface für das iPad, ein Instrument mit dem auch Laien spielend leicht musizieren können. – Ein Interview von Marius Müller und Patrick Hepf
Müller/Hepf: Ursprünglich kommen Sie ja einfach von der Musik. Sie haben z.B. ein klassisches Instrument studiert.
Trump: Ja, klassisch, im Sinne von herkömmlich. Ich habe Jazz-Saxophon studiert, also kein klassisches Orchesterinstrument.
Müller/Hepf: Ein Saxophon … also etwas, das man anfassen kann, mit Mundstück, Klappen und Luft. Da hat es uns gewundert, dass Sie jetzt Musik machen, die so gar nicht dazu passt: Sehr futuristisch und experimentell. Wie sind Sie denn dazu gekommen?
Trump: Eigentlich eher schrittweise. Ich habe zuerst hier in Nürnberg an der Musikhochschule studiert. In der Mitte des Studiums habe ich angefangen, Filmsoundtracks zu machen. Ich habe das nie unterteilt in Filmmusik und Sounddesign, sondern beides zusammengebracht. Das war recht experimentell und hatte nicht viel zu tun mit dem, was ich sonst gespielt habe.
Nach und nach habe ich das mit meinem Instrument verbunden. So habe ich angefangen, Live-Elektronik zu machen, mit Saxophon und Laptop auf der Bühne, später nur noch mit dem Laptop. Es gab z.B. vor einigen Jahren das Quadrophonia-Festival in der Zentrifuge, wo einige Leute zusammen improvisiert haben, rein elektronisch.
Müller/Hepf: Was hören Sie denn privat für Musik, gibt es da irgendwelche Parallelen? Wenn man sich Ihre Musik anhört und ihre Installationen erlebt, könnte man denken, bei Ihnen laufen z.B. die Einstürzenden Neubauten. Stimmt das, oder sind Sie ganz anders unterwegs?